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Sehr geehrter Herr Chefredakteur!

Der am 24. Dezember 1915 im "Pester Lloyd" erschienene Aufruf "Für frierende Soldatenhände", dessen Publizierung ich Ihrer philanthropischen Gesinnung verdankte, hatte ungeahnten Erfolg.

Nicht nur ein zahlreiches, opferwilliges Budapester Publikum, auch viele auswärtige Abonnenten des "Pester Lloyd" betätigten sich in geradezu rührend munifizenter Weise an dieser Aktion. Viele, viele Handschuhpaare, viele Dutzende von einzelnen gespendet, ließen die Handschuhsammlung auf Hunderte anwachsen.

Die Versendung für auf Höhen kämpfende Soldaten wurde dadurch zu wiederholten Malen ermöglicht.

Aber all das ist zu wenig!

Das steile Terrain, die eisige Kälte, stellen auch an die Hände noch so gut ausgerüsteter Krieger anstrengende Anforderungen.

Die Dauer eines Handschuhs kann mit der unermüdlichen Ausdauer unserer Soldaten auf dem Kampffelde nicht konkurrieren.

Ich erneuere meine bescheidene Bitte, "frierender Soldatenhände" zu gedenken, und wäre es bloß ein einziges Paar warmer, gebrauchter Soldatenhandschuhe. Möge die Dankabstattung unserer tapferen Soldaten für alle Liebesgaben ein uns erwärmender, siegreich errungener Friede sein.

Mit ganz ausgezeichneter Hochachtung und vielem Dank Budapest, VI., Bulnovßkygasse [?] 20.

Frau Gustav Politzer.