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HISTORISCHER ZEITUNGSARTIKEL:
Pester Lloyd

2.1.1916

Historisches Logo der Zeitung »Pester Lloyd«

Neujahr im Kriege.

Das "Ung. Tel.-Korr. Bureau" meldet aus dem Kriegspressequartier:

Der Armeeoberkommandant Feldmarschall Erzherzog Friedrich hat nachstehenden Oberbefehl erlassen:

Ich habe im Namen der von mir befehligten österreichisch-ungarischen Streitkräfte Sr. k. und k. apostolischen Majestät unserem allergnädigsten Kriegsherrn alleruntertänigst folgenden Neujahrswunsch unterbreitet:

Zum zweiten Male ist es mir gegönnt, Ew. Majestät die tiefgefühlten Neujahrswünsche der im Felde stehenden gesamten bewaffneten Macht alleruntertänigst darbringen zu dürfen. In unerschütterlicher Zuversicht, deren Dolmetsch ich vor Jahresfrist in schwerer, drangvoller Zeit war, haben Armee und Flotte treu ihrem Gelöbnisse und brüderlich vereint mit ihren tapferen Bundesgenossen im verflossenen Jahre nicht nur alle Angriffe einer Welt von Feinden blutig abgeschlagen, sondern in unwiderstehlichem Angriff weite Strecken feindlichen Gebietes erobert und besetzt.

Im Nordosten flattern Österreich-Ungarns alte ruhmgekrönte Fahnen tief im Herzen des übermächtigen Zarenreiches. Auf dem Balkan fristen nur mehr Reste des serbischen Heeres ihr Dasein. Serbien ist - so Gott will - endgültig gestraft für sein ruchloses Vorgehen. Fest und unerschütterlich hält Österreich-Ungarns eherne Macht im Südwesten alle verzweifelten Versuche eines schmählichen Verräters, uns in den Rücken zu fallen, blutig nieder. Mit raschen, kühnen Schlägen trägt unsere kühne Flotte Schrecken und Verwirrung in die Reihen ihrer übermächtigen Gegner und an deren Küsten.

Eingedenk unseres Soldateneides und in begeisterter Liebe und Verehrung für Ew. Majestät unseren allergnädigsten Kriegsherrn wollen wir auch im neuen Jahre tapfer und unerschütterlich ausharren im Kampfe, um nicht bloß das Erreichte zu behaupten und zu befestigen, sondern mit Gottes Hilfe neue Ehren und Siege zu erringen, bis unsere übermächtigen Feinde zu Lande und zur See - ganz niedergerungen sind und bis unserem geliebten Vaterlande ein ehrenvoller, dauerhafter Frieden sicher ist.

Mit diesem Gelöbnis bitte ich Ew. Majestät die aus Millionen treuer Soldatenherzen kommenden neuen Wünsche alleruntertänigst unterbreiten zu dürfen. Gottes Segen erhalte unseren heißgeliebten allerhöchsten Kriegsherrn auch im neuen Jahre zum Wohle des Vaterlandes, zur Freude und zum Heile der dankbaren treuen Wehrmacht.

Se. Majestät geruhte allergnädigst folgende Antwortsdepesche an mich zu richten:

Die tiefgefühlten Neujahrswünsche der im Felde stehenden gesamten bewaffneten Macht, die Sie mir soeben in beredten Worten ausgesprochen, haben mich tief bewegt. Der Rückblick, den Sie auf das abgelaufenen Kriegsjahr warfen, läßt mich mit stolzer Freude die Zuversicht ermessen, die meine Wehrmacht im Bewußtsein all der Erfolge erfüllt, welche unsere und unserer treuen Verbündeten gegenwärtige Kriegslage kennzeichnen.

Ist uns auch im Frühjahr mit Italien ein neuer Feind tückisch entgegengetreten, so haben doch die tapferen Landesverteidiger von Tirol und Kärnten und meine heldenhafte Isonzoarmee allen seinen Anstürmen Trotz geboten. Mit der Eroberung von Belgrad nach glänzender, ruhmvoller Übersetzung der Donau und Save haben unsere und die deutsche Armee ihre Fahnen weithin auf den Balkan getragen. Wohin ich blicke, sehe ich zu Lande und zur See unerschütterlich und vom Drange nach vorwärts beseelt meine Wehrmacht im Norden wie im Süden kämpfen.

Indem ich für alle Gefühle und Gelöbnisse, die Sie mir ausdrückten, wärmstens danke, erflehe ich den Himmelssegen für meine Wehrmacht, des Vaterlandes ehernem Schild und scharfes Schwert.

Franz Josef m. p.

Ich bin beglückt, unseren tapferen siegreichen Streitkräften zu Lande und zur See diese Worte allerhöchster Gnade und Anerkennung verkünden zu dürfen. Sie werden uns bei allen Kämpfen begleiten, die uns noch zur Vollendung des großen Werkes bevorstehen - bis zur endgültigen Bezwingung unserer Feinde. Gott erhalte unseren Kaiser und König.

Erzherzog Friedrich m. p., Feldmarschall

Historischer Zeitungsartikel: Pester Lloyd, 2.1.1916
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Historische Werbung: »Pester Lloyd«, 2.1.1916

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