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Gratulationsbild von Zäzilia Anezeder
Foto: © Stadtamt
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ARTIKEL:

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19.10.2005

Grieskirchner/Eferdinger Rundschau

Zäzilia Anezeder, 95. Geburtstag

Zäzilia Anezeder [wurde] 95.
Gratulationsartikel: Grieskirchner/Eferdinger Rundschau, 19.10.2005

Historisches Logo der Zeitung »Pester Lloyd«

8.10.1910

Pester Lloyd

"Frauen und Dienstboten".

Eine "unberufene Feder" bittet, den beiden Artikeln in Ihrem geschätzten Blatte: "Frauen und Dienstboten" einige Bemerkungen hinzufügen zu dürfen. Bemerkungen nur, keine kritischen Glossen.

Ethel Viola sowohl als auch Amelie Neumann bringen in ihren Ausführungen nicht nur viel Richtiges, sie bieten auch Hinweise darauf, wie etwa eine Besserung der unhaltbar gewordenen Zustände zu erreichen wäre. Es ist Tatsache, daß unsere Dienstboten zum größeren Teile ihren Pflichten nur wenig entsprechen, teils aus Mangel an den nötigen Kenntnissen, teils dem Zuge unserer Zeit entsprechend: für möglichst großen Lohn die möglichst geringste Arbeitsleistung zu bieten.

Um ihr Pflichtgefühl zu wecken und auszubilden, müßten sie in ihrer Dienstgeberin ein aneiferndes Beispiel für Pflichttreue finden: diese müßte durch Kenntnis und Verständnis aller im Haushalt benötigten Arbeiten gleichzeitig autoritativ wirken, dadurch Widersetzlichkeit gegen ihre Anordnungen naturgemäß hintanhalten.

Eine tatsächlich tüchtige Hausfrau wird von ihren Leuten weder unnötige noch übertriebene Leistungen fordern, sie wird aber auch darauf bestehen, ihren gerechten Ansprüchen Geltung zu verschaffen.

Leider sind solche tüchtige Hausfrauen nur selten zu finden, wenngleich nicht ganz so selten, wie brave, tüchtige Dienstboten. Auch wird die Not der Zeit wohl die Frauen immer eindringlicher von der Notwendigkeit überzeugen: ihre Töchter unabhängig von etwaiger Berufsarbeit zunächst zu verständigen Hausfrauen zu erziehen.

Diesen Hausfrauen besseres Dienstbotenmaterial zu bieten, wäre möglich. Erstens durch behördliche Regelung des Dienstbotenwesens in bezug auf Stellenvermittlung, Dienstantritt und Dienstaustritt, zweitens durch Unterkunftshäuser für stellensuchende Mädchen und Eruierung der Ursachen bei häufigem Stellenwechsel und drittens durch Vereinsschulen zur Heranbildung von Dienstboten für die verschiedenen Lebenskreise.

Dies wären - meiner Ansicht nach - die einzuschlagenden Wege zur befriedigenden Lösung dieser wichtigen sozialen Frage. Wie viel Zufriedenheit und Behagen im Hause mit ihr steht und fällt, weiß wohl jeder aus eigener Erfahrung. Es kann dieser Frage nicht zu viel Interesse entgegengebracht werden, nicht zu viel darüber geschrieben und gesprochen werden.

Dem Reden folge aber im Interesse aller Beteiligten möglichst rasch das Handeln.

Ida Anthony

Historischer Zeitungsartikel: Pester Lloyd, 8.10.1910

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